Wieder daheim

Jetzt bin ich wieder in Deutschland und wurde gleich mit freundlichen saukalten 12 Grad begrüßt. Die Vorteile der Businessclass erlebte ich wieder beim Verlassen des Fliegers und der bevorzugten Gepäckausgabe. Dann zum vereinbarten Treffpunkt zum Fahrer und ab nach Hause. Kurz vor Horrenberg bekam ich dann auch endlich wieder den gar nicht vermissten deutschen Regen präsentiert. Daheim angekommen wollte ich gerade den Schlüssel aus dem vereinbarten Versteck nehmen, als die Haustür aufsprang und sich meine Frau in meine Arme warf. Was für eine tolle Willkommensüberraschung. Dann bemerkte ich auch den überdimensionalen Willkommensgruß, den Steffi und Merle auf einer riesigen Tapetenrolle gemalt und am Haus befestigt hatten.
Nach einem kleinen Frühstück, endlich wieder mit Käse, Brötchen und Wurst, haben wir dann unsere kleine Tochter Merle aus der Schule abgeholt. Das war ein Wiedersehen, kaum hatte Merle mich erblickt flog sie in meine Arme und fing vor lauter Glück und Erleichterung wild an zu Schluchzen, da blieben auch meine Augen nicht trocken. Am späten Nachmittag gab es dann das nächste herzliche Wiedersehen mit meinem großen Sohn Malte und dann war die Familie erst einmal wieder vereint. Fehlen noch Eric und Kira, die folgen dann in Kürze.
Bleibt mir noch die Zeit für ein erstes Fazit meiner Zeit in Indien.
Das Land - die Leute - die Küche
Es quillt über vor Leuten und Leben, die schiere Anzahl an Menschen lässt das uns Europäern so vertraute Bedürfnis nach Ruhe und Zurückgezogenheit bei Indern schon in der Kindheit gar nicht enstehen. Daher ist es den Menschen auch gar nicht bekannt und völlig unser Bedürfnis danach völlig unverständlich.
Die Vielfalt des Essens mit wenigen Zutaten, es gab immer Reis, Linsen, Bohnen, Gemüse. Aus diesen Grundzutaten, so mein persönliches Empfinden, entsteht eine sehr abwechslungsreiche und leckere Küche. Vieles davon werde ich sicherlich in Deutschland ausprobieren.
Die Menschen in Indien wollen mit dir reden, wollen erfahren wie es ist in anderen Ländern und haben keine Scheu dir sehr intime Fragen zu stellen. Aber niemals sind sie dabei aufdringlich, sondern bleiben immer freundlich.
Das Land hat unfassbar viele alte und sehr alte Kulturstätten, Tempelanlagen und historische Plätze. Fast alles was ich besucht habe, wurde auch noch aktiv genutzt und in die bestehende Religion einbezogen. Alle Inder, egal welcher Konfession sie angehören, haben die hinduistischen Traditionen tief in ihr Alltagsleben und grundsätzliches Verhalten verankert.
Was nehme ich für mich mit... die existentielle Bedeutung der Familie. Nie ist mir dieser elementare Bestandteil unseres Lebens wieder so in Erinnerung gerufen worden wie in Indien. Es sind viele Kleinigkeiten, welche mein privates und auch berufliches Leben verändert haben/werden. So kann ich nur jedem Menschen, dem sich so eine Möglichkeit bietet, empfehlen, diese unbedingt zu ergreifen.
Auf diesem Wege auch noch einmal ein herzlichstes und tiefes Dankeschön an meine Familie, die es drei Monate ohne mich ausgehalten und den Alltag am Leben gehalten hat.
Auch ein riesiges Dankeschön an alle die den Blog verfolgt haben, die Statistikzahlen ergeben eine durchschnittliche Besucherzahl von fast dreißig Personen am Tag. Der viele Zuspruch war für mich auch immer wieder eine Motivation den Blog weiterzuschreiben und er wird für mich immer eine Möglichkeit bleiben meine Zeit in Indien noch einmal zu erleben.

Vielen Dank,
Hermann

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