Jesus Christus, was für eine Nacht. Da weht irgendwann im Haus kein Lüftchen mehr und sobald du die Fenster nur ansiehst, warten schon Heerscharen von Moskitos und begehren Einlass. Dabei habe ich jetzt schon Angst um meinen Blutpegel, bei dem was ich hier tagsüber schon verloren habe.
Aber der Morgen kommt, zwar langsam aber er kommt. Um fünf Uhr fange ich an, irgendetwas in der Bude aufzurämen/rumzuräumen/wegzuräumen. Hauptsache nicht mehr im eigenen Saft schmoren. Um sechs Uhr das erste Mal geduscht, kalt natürlich, denn ohne Strom auch kein Warmwasser. Dann ein wenig Frühsport im Fitnessraum, aber nach einer halben Stunde auf dem Laufband bin ich schweißgebadet und einfach nur fertig. Wieder ins Haus und die zweite Dusche, wieder kalt. Inzwischen ist es sieben und ich fange an meinen Kram für den Tag zusammen zu packen. Hmm, wenn ich jetzt schon zur Arbeit gehe, ist es in Deutschland halb drei Uhr morgens, da brauche ich gar nicht dran zu denken. Vor allen Dingen, da ich heute vor halb neun Uhr abends nicht vom Campus kommen werde. Musik hören geht noch, meinem iPod sei Dank.
In meinem Hinterkopf höre ich ein vertrautes Klingeln, ich bin doch nicht etwa, doch ich bin eingeschlafen. Sitze nass geschwitzt in Shorts im Sessel und habe noch die Kopfhörer auf. Im Hintergrund scheppert die liebliche Weckmelodie des Weckers vor sich hin. So noch ein drittes Mal geduscht, immer noch kalt, und ab in die Klamotten. Runter zum Frühstücken, inzwischen ist Mani gekommen und hat mir den köstlichen Obstsalat bereitet. Schnelles Frühstück und auf zur Arbeit.
Heute mittag dann einen kleinen Snack, Chola Poori mit Chana Masala.
Witziges und leckeres (habt ihr etwas anderes erwartet?) Gericht. Der Teig ist in Fett gebacken und innen einfach nur hohl. Um die Chola zu essen, haut man auf den Teig und die Blase zerplatzt. Dann werden Stücke abgerissen und mit der Beilage, in diesem Fall Chana Masala, gegessen.
Dann kommt der ersehnte Anruf, im Haus ist wieder alles okay. Strom und Internet sind wieder zuverlässig verfügbar.
Das gibt neue Energie für den Rest des Tages, der mit eingen Telcos und einem Workshop reichlich gefüllt ist. Und wieder zeigt sich: alles "no - problem".
Heute morgen hatte ich ein Gespräch mit Navaz über das Alter und den Tod. Am Wochenende war ein Security Mitarbeiter der Nachbarwohnanlage in seinem Stuhl an einem Herzinfarkt gestorben. "he was just sitting there dead." Für ihn etwas ganz Gewöhnliches, der Mann war ja schon 57 Jahre alt. Navaz erzählte mir das seine Mutter bereits mit 55 Jahren gestorben sei und seine Schwiegermutter schon mit 45 Jahren, sein Bruder ebenfalls schon Anfang 40. Das kam so ohne jeden Wehmut und erst viel später begriff ich, dass das Sterben hier zum Alltag dazu gehört. Erschreckt hat mich dann seine Aussage, dass mit 60 sich der normale Inder auf das Sterben vorbereitet. Nur die wirklich Reichen und die wenigen Heiligen, die sich vegetarisch ernähren und keinen Alkohol trinken, werden älter. "With 60 you are more or less done, your life is over." Und wieder wird mir klar wie sehr wir doch durch unsere Geburt bevorzugt sind und wie unendlich glücklich und privilegiert wir uns alle schätzen sollten.
Heute Abend habe ich dann zu Navaz gesagt, bitte nur eine vegetarische Kleinigkeit essen.
Das war das Resultat:
1. Gang
Sambal mit einem Sidedish, dessen Name ich mir nicht merken konnte.
2. Gang
Paneer Dosa
3. Gang
Sangeetha Lassi (Spezialität des Hauses)
und so sah der Laden aus.
Jetzt rolle ich mich langsam ins Bett und schreibe noch die letzten Zeilen im Blog für Euch.
Talk to you soon,
Hermann
Aber der Morgen kommt, zwar langsam aber er kommt. Um fünf Uhr fange ich an, irgendetwas in der Bude aufzurämen/rumzuräumen/wegzuräumen. Hauptsache nicht mehr im eigenen Saft schmoren. Um sechs Uhr das erste Mal geduscht, kalt natürlich, denn ohne Strom auch kein Warmwasser. Dann ein wenig Frühsport im Fitnessraum, aber nach einer halben Stunde auf dem Laufband bin ich schweißgebadet und einfach nur fertig. Wieder ins Haus und die zweite Dusche, wieder kalt. Inzwischen ist es sieben und ich fange an meinen Kram für den Tag zusammen zu packen. Hmm, wenn ich jetzt schon zur Arbeit gehe, ist es in Deutschland halb drei Uhr morgens, da brauche ich gar nicht dran zu denken. Vor allen Dingen, da ich heute vor halb neun Uhr abends nicht vom Campus kommen werde. Musik hören geht noch, meinem iPod sei Dank.
In meinem Hinterkopf höre ich ein vertrautes Klingeln, ich bin doch nicht etwa, doch ich bin eingeschlafen. Sitze nass geschwitzt in Shorts im Sessel und habe noch die Kopfhörer auf. Im Hintergrund scheppert die liebliche Weckmelodie des Weckers vor sich hin. So noch ein drittes Mal geduscht, immer noch kalt, und ab in die Klamotten. Runter zum Frühstücken, inzwischen ist Mani gekommen und hat mir den köstlichen Obstsalat bereitet. Schnelles Frühstück und auf zur Arbeit.
Heute mittag dann einen kleinen Snack, Chola Poori mit Chana Masala.
Witziges und leckeres (habt ihr etwas anderes erwartet?) Gericht. Der Teig ist in Fett gebacken und innen einfach nur hohl. Um die Chola zu essen, haut man auf den Teig und die Blase zerplatzt. Dann werden Stücke abgerissen und mit der Beilage, in diesem Fall Chana Masala, gegessen.
Dann kommt der ersehnte Anruf, im Haus ist wieder alles okay. Strom und Internet sind wieder zuverlässig verfügbar.
Das gibt neue Energie für den Rest des Tages, der mit eingen Telcos und einem Workshop reichlich gefüllt ist. Und wieder zeigt sich: alles "no - problem".
Heute morgen hatte ich ein Gespräch mit Navaz über das Alter und den Tod. Am Wochenende war ein Security Mitarbeiter der Nachbarwohnanlage in seinem Stuhl an einem Herzinfarkt gestorben. "he was just sitting there dead." Für ihn etwas ganz Gewöhnliches, der Mann war ja schon 57 Jahre alt. Navaz erzählte mir das seine Mutter bereits mit 55 Jahren gestorben sei und seine Schwiegermutter schon mit 45 Jahren, sein Bruder ebenfalls schon Anfang 40. Das kam so ohne jeden Wehmut und erst viel später begriff ich, dass das Sterben hier zum Alltag dazu gehört. Erschreckt hat mich dann seine Aussage, dass mit 60 sich der normale Inder auf das Sterben vorbereitet. Nur die wirklich Reichen und die wenigen Heiligen, die sich vegetarisch ernähren und keinen Alkohol trinken, werden älter. "With 60 you are more or less done, your life is over." Und wieder wird mir klar wie sehr wir doch durch unsere Geburt bevorzugt sind und wie unendlich glücklich und privilegiert wir uns alle schätzen sollten.
Heute Abend habe ich dann zu Navaz gesagt, bitte nur eine vegetarische Kleinigkeit essen.
Das war das Resultat:
1. Gang
Sambal mit einem Sidedish, dessen Name ich mir nicht merken konnte.
2. Gang
Paneer Dosa
3. Gang
Sangeetha Lassi (Spezialität des Hauses)
und so sah der Laden aus.
Jetzt rolle ich mich langsam ins Bett und schreibe noch die letzten Zeilen im Blog für Euch.
Talk to you soon,
Hermann
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