Tag 25 - Tag 28

Jetzt wird es so langsam ruhiger im Blog.
Der Alltag kehrt ein, nicht weniger interessant, aber nicht besonders spannend für den Blog. Immer noch bin ich im Genießer Modus und identifiziere Dinge, welche mir definitiv in Deutschland fehlen werden.
Seit zwei Wochen esse ich kein Fleisch mehr und habe es nicht einmal richtig bemerkt. Vermisse auch nichts und wie sagt der Tim immer so schön "genau das ist der Punkt". Die Vielfalt der vegetarischen Küche von scharf bis mild ist so variantenreich, dass ich schlicht und ergreifend kein Fleisch vermisse. Eine schöne Pasta, daran denke ich öfters mal.
Die Arbeit ist alleine wegen der Arbeitszeiten von 10/11-20/21 Uhr schon ein Unterschied, ich arbeite mehr und habe mehr Ruhe beim Arbeiten. Das mehr Arbeiten hängt sicherlich auch mit den fehlenden abendlichen Aktivitäten zusammen, hier ist es einfach nicht üblich abends rauszugehen. Und für einen Europäer dann noch schwerer, eine Kneipenszene wie bei uns gibt es nicht. Daher beschränkt sich unser Abendprogramm auf Essen, Fernsehen, Surfen und ein wenig quatschen. Dann ist es aber auch sehr schnell Mitternacht und man geht Schlafen.
Aufregende Erlebnisse? Auch eher weniger, aber jeder Morgen ins Büro ist aufregend!
Zusätzlich entdecke ich immer mehr kleine interessante Shops und es gibt immer wieder Begegnungen in den mir bewusst wird das ich hier der Fremde bin. Bestes Beispiel, ich begrüße jemanden mit einem fröhlichen "good morning" und werde immer mit einem hochachtungsvollen "good morning, Sir" zurückgegrüßt. Jeder hellhäutige Europäer ist immer der Sir und muss per order de mufti wichtig sein.
Auf der anderen Seite grüßen mich mit einem breiten Grinsen alle möglichen Leute auf dem Campus, auch gerne mehrmals täglich. Es ist einfach etwas besonderes den Kollegen sagen zu können, "siehst Du den Weissen da, den kenne ich und er kennt mich". Immer wieder begeistert mich aber die grundsätzliche Freundlichkeit der Leute. So wurde mir mit großer Freude beim wöchentlichen Obstkauf eine Speisekarte eines neu eröffneten Restaurants (hier heissen die alle Hotel, haben aber gar keine Zimmer) in die Hand gedrückt und der Besitzer winkte mir fröhlich zu.

Bis bald,
Hermann


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen